Bibliotheksnetzwerk Mittelsachsen
Leselust im Verbund fördern
Unter dem Motto »Bibliotheken rechnen sich nicht, aber sie zahlen sich aus« haben sich sechs mittelsächsische LEADER-Gebiete zu einem Kooperationsprojekt zusammengeschlossen, um Bibliotheken im ländlichen Raum auf dem Weg in die Zukunft zu begleiten. Ziel war es, die Infrastruktur der Gemeindebibliotheken verbessern und ihren langfristigen Erhalt zu sichern. Cornelia Figas koordinierte das Projekt für 48 Gemeindebibliotheken.
Der größte Handlungsbedarf bestand bei der Verbesserung des Zugangs zum Internet, der Schaffung neuer räumlicher Möglichkeiten und der Sicherstellung der personellen Nachfolge. Viele Bibliotheken sind stark auf ehrenamtliches Engagement angewiesen. Die Koordinatorin unterstützte zahlreiche Umbauten, Umstrukturierungen und Neueröffnungen, wodurch die Medienzentren nicht nur funktional verbessert, sondern auch als kulturelle Treffpunkte gestärkt wurden.
Neben diesen strukturellen Verbesserungen spielte auch die Leseförderung eine große Rolle. Durch kreative Veranstaltungen, wie Literaturtage, Schreibwerkstätten und Lesewettbewerbe wurde die Sichtbarkeit der Bibliotheken gesteigert und die Begeisterung für das Lesen bei Kindern und Jugendlichen gefördert. Insgesamt wurden 36 Veranstaltungen mit rund 800 Teilnehmerinnen und Teilnehmer durchgeführt.
Besonders erfolgreich war der Geschichtenwettbewerb mit den Lesebienchen Antonia und Anton. Grundschulkinder waren aufgerufen, Geschichten zu erzählen, wie die beiden Maskottchen zu ihrem Namen kamen und welche Abenteuer sie erlebten. 68 phantasievolle Erzählungen gingen ein. Die Jury entschied sich für die Geschichte einer Schülerin, welche nun die Namensgeberin für die Maskottchen Antonia und Anton ist.
Auch die Digitalisierung wurde vorangebracht. Moderne Online-Ausleihsysteme verbessern jetzt den Zugang zu digitalen Medien und die Nutzung bestehender Angebote.
Die Fahrbibliothek profitierte ebenfalls vom Projekt. Es konnten fünf zusätzliche Haltepunkte eingerichtet und über 100 neue Nutzer gewonnen werden. Seit 2022 fährt der Bus nun auch Leubsdorf, Marbach und Hohenfichte an. 2023 kamen Oberschöna und Großhartmannsdorf dazu.
Im Bibliotheksverbund ging es außerdem darum, die Vernetzung mit anderen Institutionen zu stärken. Durch die Zusammenarbeit z. B. mit Kindergärten, Schulen, Kulturvereinen, Museen und anderen Einrichtungen entstanden neue Veranstaltungsformate und gemeinsame Projekte. Diese Synergien helfen, langfristig die Bibliotheken im ländlichen Raum zu stärken.
Das Projekt zeigt, dass Bibliotheken weit mehr sind als reine Büchersammlungen – sie sind Orte des Austauschs, der Bildung und der kreativen Entfaltung.
»Schon oft hat das Lesen eines Buches jemandes Zukunft beeinflusst.« (Ralph Waldo Emerson).
Projekttitel |
Schaffung und Etablierung eines Netzwerkes zur Zukunftssicherung der Bibliotheksinfrastruktur im ländlichen Raum Mittelsachsens sowie zur Durchführung nachhaltiger Aktivitäten auf den Gebieten Literatur, Medienpädagogik und Leseförderung |
LEADER-Gebiete |
Erzgebirgsregion Flöha- und Zschopautal, Klosterbezirk Altzella, Land des Roten Porphyr, Lommatzscher Pflege, Silbernes Erzgebirge, SachsenKreuz+ |
Bewilligungsbehörde |
Landkreis Meißen |
Projektträger |
Mittelsächsische Kultur gGmbH |
Vorhabenstandorte |
48 Gemeindebibliotheken |
Investitionsvolumen / LEADER-Förderung |
156.785 Euro / 119.235 Euro |
Realisierungszeitraum |
2020 bis 2022 |
Ansprechpartner |
Mittelsächsische Kultur gGmbH Kreisergänzungsbibliothek Mittelsachsen Tel.: 037207 - 993 20 |
Internet |