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Heide-Pfarre Langenreichenbach

Begegnung im früheren Pfarrhaus

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(© Andreas Oehmichen)

Das Pfarrhaus vor der Sanierung

Das marode Pfarrhaus mit schadhaftem Putz
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(© Detlef Bölke)

Langenreichenbach in Aktion: Putz abschlagen mit Abstand unter Pandemie-Bedingungen

Drei Personen schlagen Putz von der Giebelwand des Pfarrhauses ab
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(© Andreas Oehmichen)

Die Heide-Pfarre nach der Sanierung

Die sanierte Heide-Pfarre erstrahlt in einem rötlichen Fassadenton
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(© Andreas Oehmichen)

Der Seniorenfitnessraum im Erdgeschoss

In einem Raum mit Holzdielen stehen mehrere Fitness-Geräte
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(© Markus Thieme)

Der Gemeinderaum im Erdgeschoss

Ein langgestreckter Tisch in einem Raum mit Kreuz und Heiligenfigur an der Wand
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(© Andreas Oehmichen)

Einer der beiden Vereinsräume im Obergeschoss

Ein gemütlicher Raum mit einem Sofa, Tischkicker und Spielzeug
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(© Markus Thieme)

Blick durch eines der Kreuzstockfenster

Blick über einen Trockenstrauß durch das Fenster auf den grünen Innenhof
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(© Markus Thieme)

Infotafel und LEADER Schild am Torpfeiler

Eine Infotafel am Torpfeiler erinnert an die Übernachtung von Friedrich dem Großen im Jahr 1760, darunter die Hinweistafel auf die LEADER-Förderung

Langenreichenbach – gelegen am Rand des Naturparks Dübener Heide und im gleichnamigen LEADER-Gebiet – hat sich mit diversen Erfolgen u. a. im Dorfwettbewerb überregional einen Namen gemacht.

Die sehr aktive Dorfgemeinschaft ist stolz auf ihr Vereinsleben, aber auch auf den weitgehend durchsanierten Ort. Da waren ihr mit dem Herren- und dem Pfarrhaus zwei sanierungsbedürftige, denkmalgeschützte Gebäude lange Zeit ein Dorn im Auge. Für beide haben sich nach intensiven Bemühungen des Ortsvorstehers Detlef Bölke in den vergangenen Jahren Lösungen gefunden – zuletzt mit der Sanierung und Umnutzung des Pfarrhauses.

Das – laut Schlussstein – 1804 umgebaute Haus hat eine längere Geschichte, deren Höhepunkt die Übernachtung des Preußenkönigs Friedrich II. am 02. November 1760 vor der Schlacht bei Torgau war. Pfarrer wohnten hier bis in die 1960er Jahre, danach konnte nur noch das Untergeschoss für Gemeindearbeit genutzt werden.

Der Sanierung ging ein längerer Abstimmungsprozess zwischen der Kirchgemeinde und dem Ortschaftsrat voraus. Auch wenn Einigkeit darin bestand, das Haus erhalten zu wollen, musste dafür zunächst ein nachhaltiges Finanzierungs- und Nutzungskonzept gefunden werden. Dies ist mit einer Mischfinanzierung und der Kombination verschiedener Funktionen gelungen.

 Das umgebaute Pfarrhaus wertet das Ortsbild auf und dient der Kirchgemeinde wie auch örtlichen Vereinen und lokalen Initiativen als Begegnungsstätte.

Die neue Raumaufteilung bietet entsprechende Möglichkeiten. Im Erdgeschoss hat ein Reha- und Gesundheitssportverein einen Geräteraum für Kurse eingerichtet.

 Auf der anderen Gebäudeseite befindet sich ein Gemeinderaum, der für die Frauengruppe und auch als Winterkirche genutzt werden kann. Außerdem gibt es hier eine Küche und eine barrierefreie Toilette.Im Obergeschoss sind zwei große Vereinsräume entstanden – hier trifft sich z. B. die Christenlehre, finden offene Jugendarbeit und Projektveranstaltungen statt. Außerdem werden sie für Feiern und als Proberaum für mehrere Bands vermietet.Durch den Einbau einer Dusche sind auch Übernachtungen möglich. Aus manchen Ideen der Konzeptphase ist nichts geworden, dafür sind während der Umsetzung neue entstanden. Generell wurde bei der Innensanierung darauf geachtet, die Räume so flexibel wie möglich zu gestalten.

Im Zuge der denkmalgerechten Sanierung des Pfarrhauses wurde die Außenfassade nach Befunden aus dem 19. Jahrhundert rekonstruiert – einschließlich der Kreuzstockfenster und der Tür. Im Inneren wurden Fenster- und Türbeschläge, Dielenfußböden und die Ausmalung nach dem historischen Vorbild wiederhergestellt. Die Heizungs-, Sanitär- und Elektroinstallation wurden grundhaft erneuert.

Zum Projekt gehörte schließlich auch noch die Anlage eines naturnahen, pflegeleichten Gartens. Ein Kreuzweg teilt die Fläche in vier Blühwiesenstücke. In der Mitte entstand ein Rondell mit Sitzmöglichkeiten an einem Apfelbaum.

Die Gesamtkosten der Sanierung betrugen ca. 200.000 Euro, wovon 150.000 Euro über LEADER, 12.000 Euro durch die Denkmalschutzbehörde und 4.000 EUR von der Sparkassen-Stiftung finanziert wurden. Die Dorfgemeinschaft spendete rund 12.000 Euro und erbrachte ca. 650 Stunden Eigenleistungen, die der Ortschaftsrat im Vorfeld garantiert hatte. Die Kirchgemeinde Langenreichenbach und das Kirchspiel Schildau steuerten 15.000 Euro Eigenmittel bei. Die Betriebskosten werden aktuell durch die Vermietung und Mittel der Kirchgemeinde aufgebracht. Die Pflege erfolgt in Eigenregie durch freiwillige Helfer.

 Die »Heide-Pfarre« wurde am 30. April 2022 feierlich eröffnet.

Der Ortsvorsteher Detlef Bölke zieht zufrieden Bilanz: »Wir haben hier in Zusammenarbeit von Kirchgemeinde und Dorfgemeinschaft und diversen Partnern eine Begegnungsstätte für das ganze Dorf und zugleich eine Perle für unseren Ort geschaffen. Wenn alle an einem Strang ziehen, kommt so ein tolles Ergebnis zustande!«

Projekttitel

Sanierung des Pfarrhauses in Langenreichenbach zum

Begegnungshaus einschl. Außenanlagen

LEADER-Gebiet

Dübener Heide
www.leader-duebener-heide.de

Bewilligungsbehörde

Landratsamt Nordsachsen

Projektträger

Evang. Kirchgemeinde Langenreichenbach, vertreten durch den Gemeindekirchenrat des Kirchspiels Schildau

Vorhabenstandort

Am Heidelbach 97, 04862 Mockrehna OT Langenreichenbach

Investitionsvolumen /

LEADER-Förderung

ca. 200.000 EUR /

150.000 EUR (90 %)

Realisierungszeitraum

03/2020 – 03/2022

Ansprechpartner

Andreas Oehmichen, Gemeindekirchenrat

Internet

https://www.ekmd.de/kirche/kirchenkreise/torgau-delitzsch/schildau-audenhain/

www.langenreichenbach.de

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